Sonntag, 17. April 2011

Ist da jemand!?

Hallo! Ist da jemand? Wir haben schon Blasen an den Wuerstelfingern vom vielen Tipseln und bekommen keine Kommentare oder anderen Feedback! Da koennen wir ja unsere Gschichteln auch den Lamas erzaehlen, die spucken zumindest wenn ihnen etwas nicht passt.

Vielleicht sind unsere Berichte ja schwer kommentierbar und daher haben wir jetzt ein Diskussionsthema fuer Euch. Auf unseren Busfahrten in Zentralamerika und Suedamerika haben wir immer wieder festgestellt, dass die gezeigten Videos des "Bordentertainmentsystem" sehr stark gewaltlastig sind. Blutige Kampfszenen, in denen  kahlgeschorene, tatoowierte Ramboclons ballernd, schlitzend, sprengend durch die Gegend ziehen, wechseln sich mit blutigen Kampfszenen, in denen sich die andern auf die gleich Art raechen, ab. (Uns helfen dabei Oropax und ein gutes Buch.)
In den Bussen sitzen Muetter mit ihren noch nicht schulpflichtigen Kindern, die fasziniert auf die Aektschn starren. Es ist auch in Europa bekannt, dass sich in den Armutsvierteln der lateinamerikanischen Grossstaedten genau solche Gewaltszenen abspielen, Jugendliche sich ueber Gewalt in ihren Banden definieren, Gesetze ausser Kraft gesetzt werden und das Faustrecht regiert.
Ist diese Gewalt nicht hausgemacht, wenn man die Kinder schon als Kleinkinder mit solchen "Scheinrealitaeten" fuettert? Wird denn durch die oeffentliche Verbreitung dieser Videos (vor allem in den Bussen) nicht die Gewaltbereitschaft gefoerdert, die Hemmschwelle gesenkt? Zuechten wir uns nicht dadurch die kaltbluetigen, skrupelosen Monster der naechsten Generation? Sollte man die Kinder nicht vor diesen Filmen schuetzen?

Oder ist die Gewalt in den Elendsvierteln aufgrund der widrigen Lebensumstaende und der Aussichtslosigkeit systemimmanent? Haben diese Filme vielleicht erzieherischen Wert und bereiten die Kids auf die brutale Welt da draussen vor? Koennten sie vielleicht sonst gar nicht ueberleben? Wie wuerde es einem "behueteten" europaeischen Kind, das mit Lego und Barbie aufgewachsen ist, in einem Vorstadtslum ergehen?

Und wie schaut das in der Zukunft aus? Werden irgendwann diese Minirambos unseren Fewa Wolle Kindern die Faust aufs Auge rammen und ihnen die netten Spielsachen (Auto, Haus, Garten, ...?) abnehmen? Sollten wir unseren Kindern womoeglich auch lernen mit Gewalt umzugehen, sich mit dem Schwert zu verteitigen? Paintball statt Bodenturnen! Kick Boxen statt Floetenunterricht!

Sind gespannt auf Eure Meinung.

Liebe Gruesse
Hanibal L.

2 Kommentare:

  1. das waere sicher lustig unsere barbie und lego kids in die slums dieser staedte zu schicken. der ken wuerde ihnen schon zeigen wie man auf eine barbie aufpasst. der wuerde einfach mit den lego steinen nach den boesen werfen bis sie tot umfallen. wahrscheinlich vor lauter lachen.

    aber ihr habt schon recht. diese brutalst videos sind sicher ein problem in all den sued- und central amerikanischen regionen und tragen wohl kaum zur erziehung der klenen kinder bei. wobei ich auch nicht glaube dass es den weltfrieden foerdert wenn erwachsene solche filme anschauen.
    andererseits muessen wir den laendern zugestehen dass sie ihre eigenen moralischen werte und regeln aufstellen. wenn sie fuer uns unverstaendlich sind, naja, aber haben wir deshalb das recht mit dem zeigefinger auf sie zu zeigen? wer gibt uns das recht von denen zu fordern wie sie sich zu verhalten haben, was sie tun duerfen, was sie schauen duerfen? es muessten wohl zuerst mal die verantwortlichen, angefangen bei den buschaffeuren, den busunternehmern und natuerlich den zustaendigen politikern auf ihr "fehlverhalten" aufmerksam gemacht werden. aber wer bitte sagts ihnen?? ihr werdet unsere botschafter und konsule kaum in den lauten unbequemen und oft stinkenden autobussen finden. wozu gibts dienstwagen und chaffeure?? und am ruecksitz schaun ma des eigene video - von der letzten nacht mit der freundin??
    i siag scho, a endloses thema. iatz her i auf damit all die anderen auch noch ihre wiesheiten los werden koennen.

    bis bald
    chico

    wo ist der bericht vom ritt auf dem esel durch die wilden berge???

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  2. Schon ganz richtig, dass Gewaltfilme Kinder prägen. Kinder identifizieren sich mit den Helden die sie auf dem Bildschirm sehen (Sind schon toll die alles könnenden Machos) Je kleiner die Kinder desto weniger können sie mit Fiktion und Wirklichkeit umgehen. Für Kinder ist das was sie am Bildschirm wahrnehmen Realität (meist gibt es auch keinen Erwachsenen der sie darüber aufklärt) Bereits in jungen Jahren können sich Verhaltensmuster manifestieren, die als Lösung für Probleme nur die Gewalt kennt (Klar ein schneller und relativ einfacher Weg um meine Zeile durchzusetzen, warum also reflektieren?) Kann sein dass es in Südamerika einen anderen Umgang mit gewaltverherrlichenden Filmen gibt als bei uns. Aber es ist auch bei uns hier im ach so zivilisierten Europa noch lange nicht bis zu allen Eltern durchgedrungen, dass diese Filme nix für Kinder sind. Immer wieder beobachte ich Kinder im Kindergartenalter wie sie den letzten Kampf von Klitschko nachspielen (boa der hot eam vui ane einighaut dass er glei umgfoin is) oder sie berichten vom letzten Fernsehabend (Kennst du an Jack Sparrow der foat auf der Balck Pearl ) wenn man dann die Eltern darauf anspricht dass "Fluch der Karibik" kein Film für kleine Kinder ist, kommt die Antwort: Wiaso do gehts eh grod um Piaratn und des is jo lustig!!!
    Den sorglosen und unreflektierten Umgang gibts auch bei uns brauch ma gor net so weit schaun. Die Filme sind das eine das nächste worüber ich mich sehr aufregen muss sind Spiele für Computer und Konsole. Ein spannendes gewaltfreies Spiel für die z.B. PS3 für einen Jugendlichen gibts nicht!! Aber da könnt ich jetzt noch ewig schimpfen, darum lass ich es! LG Julia

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