Nasca ist ein kleines Kaff, aber diesesmal steht ja auch keine Stadtbesichtigung an .(zum Glueck fuer Herwig, weit und breit keine Cathedrale oder besonders sehenswertes Museum ;-) ). Der einzige Grund warum wir hier sind, sind die weltberuehmten Nasca-Geoglyphen. Und damit man die auch richtig sieht, muss man in einen kleinen Flieger und abheben.
Also raus aus dem Stadtzentrum, vorbei an der mit ueber 1000 m hoechsten Sandduene Americas (lt. lokalem Tourismusverband) und parken 100m vor dem Flugfeld vor einem kleinen unscheinbaren Haeuschen, welches sich als "Keramikmuseum entpuppt". Doch noch Pech gehabt, Herwig ;-)
Durch die Tuere gepurzelt stehen wir in einer kleinen Werkstatt, in einer Ecke entdecken wir eine Art Pizzaofen, der alte schiefe Tisch ist vollgerauemt mit Pinselchen, Farbschaelchen, Pulverchen,Lehmklumpen, Moersern und Keramikscherben. Ein dicker quirliger Pedro mit wirrem Haar und vollbekleckstem T-Shirt, laesst uns davor auf Holzhockern Platz nehmen. So durften wir noch sehr anschaulich und interessant vorgefuehrt lernen, wie alte Kulturen , in diesem Fall die Nasca, Keramik herstellten.Selbst Herwig hatte Spass an diesem schraegen "Museum" mit seinem Unikum Pedro.;-)
Jetzt aber zu den Geoglyphen!
Trotz der im Moment sehr teuren Flugtickets (es giebt nur noch 3 von ehemals 8 Fluggesellschaften, alle nach einem Flugzeugabsturz durch den empfindlich erhoehten Sicherheitscheck gefallen) laeuft es nicht wirklich professionell ab, auf diesem Miniflughafen mitten in der Pampas. Irgendwann heben wir dann aber doch mit einer kleinen Maschiene ab und es geht auch gleich in die erste Kurve. Unter uns kommt eine Figur in Form eines Wals in Sicht, fuer die rechte Fenstereihe. Also Flieger einmal umgelegt und in enger Kurve fuer die Linke Fensterreihe da Ganze nochmals. Leise beschleicht uns der Gedanke, dass wir vielleicht doch eher fuer die hohe See als fuer diesen, dem Red Bull Air Race aehnlichen, Ausflug geschaffen sind.Dezent melden sich unsere Maegen, aber es ist keine Zeit , schon kommt die naechste Figur in Sicht.
Eine scharfe Kurve ,die Maschiene quergelegt, damit den Affen im Wuestensand auch ja alle gut sehen. Die Dame in der Reihe hinter uns ist die erste die kotzt. So, nun das Ganze nochmals fuer die gegenueberliegende Seite, begleitet vom rascheln eines Plastiksackerls (Papierkotztueten gab es nicht) in der Reihe vor mir.
Nur die Augen nicht schliessen und tief duchatmen, nicht nachdenken! Mit diesem Vorsatz ueberstehen wir die naechste halbe Stunde (mit vollem Magen) und lassen uns von diesem Bilderbuch im Wuestensand faszinieren. Wir koennen noch riesige Kolibris entdecken, eine Spinne, den Guanovogel mit einer Schnabellaenge von 300(!) m, einen Baum, einen Fisch , unzaehlige enorme Trapeze, Dreiecke ,Spiralen, wir folgen kilometerlangen schnurgeraden Linien, die wieder im Nichts verschwinden.
Urheber dieser mysterioesen Erdzeichen war ein praekolumbisches Kuestenvolk, die Nasca, das ca. 200 vor Chr.bis 800 n.Chr. lebte. Zu was dienten diese Bodenmakierungen, wie konnten sie so exakt angefertigt werden, hatte dieses Volk etwa eine Moeglichkeit die Bilder aus der Luft zu sehen,...? Mit tollen Eindruecken und vielen neuen Fragen machen wir uns auf den Weg nach Arequipa. Zu neuen Abenteuern.
Liebe Gruesse
Die Alchemisten
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