Montag, 30. Mai 2011

Buenos Aires / ARG - Montevideo / URU - Buenos Aires / ARG

 
Colonia, ein kolonialer Traum


Was hat bitte Montevideo Besonderes, um dorthin zu reisen? Da gibt es doch diesen alten Song....“in Montevideo scheint die Sonne so rot...“ von Hansi Lang aus unserer frühesten Jugendzeit, vielleicht zog es uns deshalb dorthin? Oder weil Sonne = warm und wir schon seit Wochen frieren, also praktisch nur zum aufwärmen? Wir wissen es nicht mehr, auf alle Fälle sind wir irgendwann auf der Fähre von Buenos Aires Richtung Uruguay gesessen.

Die Stadt selbst ist so übersichtlich und nicht allzu groß, das wir sie in 3 Tagen schön zu Fuß von unserem Hotel im Zentrum aus erkunden. Im Vergleich zu Buenos Aires ticken hier die Uhren um einiges gemächlicher und auch die Fußgängerhürde, eine überbreite Fahrbahn überqueren zu müssen, gibt es hier nicht.


So manch architektonisch interessantes Gebäude gibt es hier zu entdecken. Einladend finden wir die koloniale Altstadt. Es gibt zwar noch viel zu tun, aber vieles wurde in den letzten Jahren geschmackvoll restauriert.











Wir halten ein Schwätzchen mit Altbausanierern auf einer Baustelle, freuen uns mit Fischern an der Mole über einen Fang











Den letzten Tag in Uruguay verbringen wir in der Altstadt von Colonia. Ein Stadtteil zum verlieben! Man schlendert auf alten Pflastersteinen durch schmale Gässchen, ein Schmuckkästchen steht neben dem anderen und zwischen alten Mauern und niedlichen Gärten erhascht man immer wieder einen Blick aufs Meer.







Ein Spaziergang an der Hafenmole erinnert uns an unsere stetig wachsende Sehnsucht nach unserem eigenen schwimmenden Zuhause.











und : die Sonne in Montevideo ist wirklich so rot!


Liebe Grüße
Die Alchemisten (mit Heimweh auf die Alchi)











Sonntag, 29. Mai 2011

Iguazu / ARG - Buenos Aires / ARG

Argentinien, das ist vor allem Fußball, Tango und Grillfleisch. Diese Zusammenfassung hören wir einige Male von echten Argentiniern. Aber jetzt  alles von Anfang an.





Nach 18 Stunden gleiten wir in unserem Luxusbus auf der 6 spurigen "Avenida 9 Julio" (die 3 spurige Nebenfahrbahn nicht mitgerechnet) nach Buenos Aires. Die Straßenproportionen lassen schon etwas von der Größenordnung dieser südamerikanischen Metropole erkennen. Auch das Busterminal ist gigantisch. Der Korridor mit den Ticketbüros der unzähligen Busunternehmen ist geschätzte 400m lang, im Obergeschoß. Im Untergeschoß ist alles mit Kiosken gefüllt die sich dem Kampf gegen Hunger und Durst widmen.


Wir landen in einem Kolonialhaus-Hotel im Zentrum und begeben uns auf den ersten Erkundungsgang. Gleich vor der Haustür laufen wir in die erste Straßenparty. Die 4 spurige "Avenida 5 Mayo" ist von einer großen Showbühne abgesperrt und viele Standerl säumen den Straßenrand. Es ist das Fest der griechischen Einwanderer und traditionell gekleidete Mädels und Burschen tanzen den altbewähreten Sirtaki, auf der Bühne und mit den Gästen auf der Straße. Die Menge nimmt uns freundlich auf und gibt uns erst nach einem Ouzo wieder frei. Am nächsten Tag, ein Sonntag, läuft das gleiche Spektakel, allerdings unter der italienischen Flagge und aus den Kiosken duftet es nach Parmegiano und Proscutto. Am darauf folgenden Wochenende können wir beim Fest der Ungarn noch ein bisserl Salami naschen.


Moderne Kunst und...
...koloniale Kaffeehauskultur

Argentinien ist ein Einwanderungsland und von den europäischen Einwanderern dominiert, wahrscheinlich einer der Gründe, warum wir uns gleich von der ersten Minute an so wohl fühlen. Hier sieht man uns den Touristen nicht an der Hautfarbe an, sondern an der unchicen Kleidung.
 Indigena sehen wir hier keine mehr.  Im unrühmlichen Teil der Geschichte wurde das Land von den Ureinwohnern "gesäubert", in dem man sie immer weiter zurückgedrängt und  durch Kopfgeldjagden beinahe ausgerottet hat. Über diesen Teil der Geschichte schweigt man eisern, wie wir über die Nazi Zeit.


Grabtafel: "Evita, ewig in der Seele Deiner Stadt"
Eigentlich haben wir uns vorgenommen, keine Museen, Kirchen oder oder andere Besichtigungen zu machen. Vom "Evita" Museum können wir aber dann doch nicht die Hände lassen. Nicht weil es so ein besonders großes oder tolles Museum wäre, sondern weil uns die Geschichte dieser charismatischen Frau und ihres Mannes Juan Peron interessiert.
Eine 3,5 stündige Stadtrundfahrt im Cabrio - Touristenbus gestehen wir uns dann doch auch noch zu. Ansonsten verbringen wir die Tage mit Stadtbummel, Kaffeehaussitzen und Fleischschlemmen.






a klane Grillerei
Und da sind wir schon bei den Eingangs erwähnten 3 Charakteristika. Ein vernünftiges Restaurant hat hier einen mehrere Quadratmeter großen Holz oder Kohlegrill. Auch offene Feuerstellen sind nicht unüblich. Es muss jedenfalls genug Platz sein um mehrere Schweinehälften langsam zu garen, während nebenbei die Rindersteaks rasch angebraten werden. Ein Rindersteak (heißt hier "Lomo") gibt es in den Größen 200, 300 und 400 Gramm, wobei das 300erter als Standard fungiert. Der volle Rinderwahn, aber SAUgut!


ein 200 Gramm Steakerl in Pfeffersoße





Tango, immer und überall....
...für Jung und Alt
Untermahlt wird das Abendessen in manchen Restaurantes mit Tangoshows. Der Tango, in Buenos Aires erfunden, ist hier Tag und Nacht präsent. In den Fußgängerzonen und anderen neuralgischen Punkten showtanzen junge und alte Paare diesen gefühlvollen, oft traurig sentimentalen Rythmus für ein Körberlgeld.










Fussballleidenschaft: Das private Eigenheim in Clubfarbe
Die Straßen sind nur fast leer, wenn König Fussball regiert. Vor allem wenn das Stadtdarby ruft. Die Lokalrivalen Riverplate und Bocas Juniors matchten sich letztes Wochenende in der "Bonbonera" (Pralinenschachtel, das Stadion der Bocas Jrs. hat diesen Spitznamen wegen der äußerst steilen Tribünen eng am Spielfeld). Wir wollten für dieses Match (hat den Eigennamen "Superclasico", und ist im Internet auf einer Liste unter den 50 wichtigsten Dingen, die man gemacht haben muss, bevor man ins nächste Leben weiterschreitet) Karten erwerben. 220 EURO für einen Platz an der Mittelauflage war es uns dann doch nicht wert. Hinterm Tor, im sogenannten "Singing Sector" der Fans, wäre es ein bisserl günstiger, doch vom Match sieht man dort nichts, weil entweder Milliarden Papierschnitzel, Rauch von Feuerwerkskörpern, oder quadratkilometergrosse Transparente 90 Minuten lang die Sicht blockieren. So verfolgen wir das Spiel mit vielen anderen Argentiniern in einem Cafe auf der Großleinwand. Mindestens so viele Leute wie im Cafe schauen sich die Partie von außen durchs Fenster an. Echte SCHAUfenster eben.

Buenos Aires und die "Portenos" (Einwohner von BA) begeistern uns. Ein Taxler, mit dem wir ins schwafeln kommen, meint, wir sollten doch einfach hier bleiben. Argentinien ist verfassungsrechtlich noch immer ein Einwanderungsland und wir könnten problemlos sofort immigrieren.



Um ehrlich zu sein...wir diskutieren diesen Gedanken ein paar Tage lang.

Liebe Grüße
Die Alchemisten

Freitag, 27. Mai 2011

Potosi / BOL - Asuncion / PAR - Foz de Iguazu / BRA

Wir haben es endlich geschafft die Kommentare auch für nicht "gemeldete" Leser freizugeben. Ihr könnt jetzt ALLE einen Kommentarauch zu älteren Posts abgeben. Freuen uns schon auf Euer Feedback.

Noch etwas: Wahrscheinlich habt ihr schon herausgefunden, dass man auf die Fotos klicken kann und sie dann in 1024 x 768 (relativ groß) erscheinen. Probiert es aus! Und jetzt zum eigentlichen Text...
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Weitere kalte Nachtfahrten in klaustrophobischen bolivianischen Bussen wollen wir uns nicht mehr an tun und buchen uns günstige Flüge von Sucre / BOL nach Santa Cruz / BOL und weiter nach Asuncion/ PAR. Von dort sind es noch gut 7 Busstunden zu unserem eigentlichen Ziel, den Wasserfällen von Iguazu. Früh morgens erreichen wir das Busterminal kurz nach der brasilianischen Grenze und jumpen gleich in den nächsten Omnibus, der uns zum Nationalpark bringen soll. Noch auf nüchternen Magen begrüßt uns der Morgen mit einem ungewohnten Bild. Saubere Busse mit Türen die schließen, Sitzen, an denen nicht die Fetzen herunterhängen und es gibt sogar richtige Bushaltestellen und einen Busfahrplan! Wir kommen also zügig voran und es wird nicht an jedem 2. Hauseck angehalten, weil jemand den Daumen raushält. Nicht nur die Fortbewegungsmittel stehen in krassem Gegensatz zu Bolivien. Die Menschen, Straßen und öffentlichen Einrichtungen sind sauber. Es gibt Mülleimer, gepflegte Gärten und sauber verputzte Häuser säumen asphaltierte Straßen. Ganz offensichtlich ist hier der Tourismus die Haupteinnahmequelle.



Den Parkeingang erreichen wir knapp vor Öffnung, gemeinsam mit den letzten Angestellten am Weg zu ihrem Arbeitsplatz. Wir haben den ganzen Tag Zeit und den nutzen wir auch aus. Die Fotokamera rattert wie ein Maschiniengewehr weil nach ein paar Schritten wieder neue bezaubernde Wasserspiele auftauchen.



„Garganta de Diabolo“ (Teufelsschlund) ,ein passender Name
Hier noch ein paar allgemeine Daten zu den Wasserfällen von Iguazu, den Rest erzählen die Bilder...
In einer Gesamtbreite von ca. 2700m stürzen die Wasser des Iguazu-Flusses in etwa 275 Einzelfällen zw. 57 und 72 m hinab. Durchschnittlich 1700 m³ in der Minute, in Spitzenzeiten bis zu 7000m³Wasser!


Es tobt, gischtet und brodelt, brausend und rauschend stürzt der Fluss hinab.








Aus allen Richtungen drängt sich das Wasser an die Kante und stürzt sich in die Tiefe.















Feine Nebel liegen über allem und verwandeln sich im Sonnenlicht in Regenbogen
„Iguazu“ bedeutet in der Guaranisprache „großes Wasser“, wie sonst könnte der Fluß heißen?














Rußsegler  mitten in der Gischt



Die Rußsegler brüten an den nassen Felsen hinter den Fällen (schlecht fürs Reuma!)



Der Rio Iguazu bildet die Grenze zw. Brasilien und Argentinien. Somit liegen die Fälle in beiden Ländern, 40% in Brasilien und 60% in Argentinien. Auch auf der argentinischen Seite "opfern" wir gerne einen ganzen Tag für diese atemberaubende Naturschönheit bevor wir uns mit feuchten Augen (nicht nur von der Gischt) nach Buenos Aires aufmachen.

Liebe Grüße 
Die Alchemisten




Freitag, 20. Mai 2011

Uyuni / BOL - Potosi / BOL

Der Silberberg "Cerro Rico"
Ein weiteres Zuckerl picken wir uns in Bolivien heraus. Die Kolonialstadt Potosi (4.000m) und den Silberberg "Cerro Rico" (4.800m) . Die Geschichte des Berges beginnt schon vor der Conquista bei den Inkas, der unruehmliche Teil leider erst mit dem Eintreffen der Spanier in dieser Ecke. Die haben schnell den Silberreichtum des Berges entdeckt und ihn sich unter den Nagel gerissen. Mitte des 16 Jhd. floss ein Strom aus Silber in die spanischen Kassen. Tonnenweise wurde das Erz von den Indigena als Zwangsarbeiter abgebaut. Die schlechten Bedingungen ueber Tag (Abscheiden des Silbers aus dem Erz mit hochgiftigem Quecksilber) und die unmenschliche Arbeit unter Tag, metzelten die Kumpels (Miñeros) nur so dahin. Hunderttausende starben . Trotzdem wuchs die Stadt blitzartig , Potosi hatte 1573 schon  mehr Einwohner als Sevilla und war damals eine der groessten Stadte der Welt. Der ehemals enorme Reichtum ist noch im Stadtwappen von Potosi festgehalten, das folgende Inschrift traegt: "Ich bin das reiche Potosi, Schatzkammer der Welt, König der Berge, den Königen diene ich zum Neide".



Harte Arbeit mit der Lore..

Eine mehrstuendige Minentour sollte man hier auf alle Faelle machen. Man kommt unter Tage mit den Arbeitern in Kontakt und ins Gespraech. Bei den Touren wird auch darauf geachtet, das man vorher Geschenke fuer die Kumpel kauft. Beliebt sind : Kokablaetter, Limo, 96%iger Alkohol und Dynamit (gibts hier am Markt gleich neben den Wurstsemmeln).
Heute arbeiten noch 15.000 Miñeros im Berg. Sie arbeiten als Privatiers, in Cooperativen. Die meisten sind blutjung, verdienen aber in der Mine viel mehr als in irgendwelchen anderen Jobs (in der Gegend gibt es eh kaum welche!). 70 - 100 bol. Pesos (7 - 10 EUR) pro 8 Std. Tag werden bezahlt.





..oder beim Abtransport in Ledertaschen

Nach 5 Jahren "Dienst" in der Mine ist ausserdem das Krankenhaus gratis. Die Arbeit in den Stollen (der Berg ist schon durchsiebt wie ein schweizer Kaese) ist nicht nur gefaehrlich und auesserst ungesund, sondern auch knochenhart. Wir durften auf freiwilliger Basis mit anpacken. Nach 5 Minuten standen alle mit brennenden Lungen schweissnass herum. Das erklaert auch, warum ein Miñero ca. 20g Koka pro Tag kaut, die ihn aufputscht und seine Sinne betaeubt. Die Stollen schlaengeln sich wild und unsystematisch durch den Berg, weil sie immer den Silberadern folgen. Die Orientierung erfolgt mit bunten Papierfetzen, die an den Stollenwaenden befestigt werden. An einigen Stellen wurden Stollen verbunden und daraus ergibt sich ein kilometerlanges Tunnelsystem, dass sich auf 10 vertikale Ebenen verteilt. Abgestuetzt sind die Stollen nicht. Manche haben Gleise, um das Erz mit Loren aus dem Berg zu fahren. Dazu wird das Erz vom Abbauplatz mit Leder- und Gummikoerben ca. 250kg schwer in den Ebenen rauf oder runter gelassen. 4 starke Maenner braucht es, um eine volle Lore zu bewegen.




Unter Tage glauben die Miñeros nicht mehr an den christlichen Gott, sondern einen teufelsartigen. Schon seit Jahrhunderten sind im Berg teuflische Figuren aufgestellt, die,  mit Opfergaben und Zeremonien bedacht, die Bergleute beschuetzen sollen. Auch wir gesellen uns zu einer 300 Jahre alten Figur in eine Nische, und entbieten ihr Kokablaetter, filterlose Zigaretten und 96%igen Alkohol. 
















...die Lunte brennt, jetzt lauft!!

Somit quasi rueckversichert, erhalten wir von unserem Guide, einem ehemaligen Kumpel, noch eine Sprengdemonstration. Der Adrenalinpegel war in den Augen der Touristenkumpels abzulesen, als die Lunte brennt und das Dynamit fuer Fotos herumgereicht wird. "Alles harmlos!" versichert unser Sprengmeister, da die Lunte auf 5 min bemessen ist. Es bleibt uns noch Zeit, im Eiltempo in einem rechtwinkelig abgehenden Stollen Schutz zu finden und auf die Detonation zu warten.  KAWUMM! Die Druckwelle presst uns kurz die Luft aus den Lungen. Das war doch etwas ueberraschend heftiger. Ist halt doch kein Schweizer Kracher.







manche Passagen sind eng und steil

nach 3h zurueck am Ausgang, mit Kreuzweh.

Wir sind mit den Stunden tief in den Berg vorgedrungen,  der Rueckweg zieht sich in die Laenge. Halb gebueckt eilen wir durch die niedrigen Stollen und danken der Helmvorschrift, ohne der keiner das Labyrint beulenfrei verlassen haette. Als wir endlich am Ausgang ankommen, ist es draussen bereits dunkel geworden und der Wind blaest eiskalt um den Berg. Trotzdem merkt man bei jedem die Erleichterung, wieder kristallklare Luft in die Bronchien zu saugen und zu den Sternen aufblicken zu koennen.


Verbot "bessoffen zur Arbeit zu erscheinen"



Liebe Gruesse
Die Alchemisten

Mittwoch, 11. Mai 2011

Cuzco / PER - Uyuni / BOL



Zwei Nächte Busfahrt liegen hinter uns, wobei man vor allem die letzte nicht gerade als geruhsam bezeichnen kann. Die Straße von La Paz (Bolivien) nach Uyuni ist zum Teil nicht asphaltiert. Wir werden ordentlich durchgebeutelt, trockener Staub beißt in der Nase und nicht nur einmal werden wir mit schweren Wasserflaschen von oben bombardiert. Das Resultat unaufmerksamer Mitreisender, die ihr Zeugs unachtsam in der Gepaeckablage ueber uns deponiert haben. Angenehm, wenn du völlig übermüdet endlich am eindösen bist und -BOING!- erschlaegt dich eine 2 Liter Flasche..


Mit den ersten Sonnenstrahlen erreichen wir Uyuni und sind froh, uns endlich aus den engen Busreihen befreien zu können. Uyuni (3670m) empfängt uns bitterkalt, windig und staubig. Nur wenige Menschen treffen wir zu dieser frühen Stunde an, geschweige denn ein geöffnetes Cafe. Aber Maria sperrt gerade ihre Agentur auf und bietet uns Touren zu Lagunen, Seen im Suedwesten Boliviens an. Dort soll es Andenflamingos zu bestaunen geben. Die kennen wir schon. Weitere 2 Tage im Jeep zu sitzen, um die dazugehörigen Seen zu bewundern, nein danke! So heuern wir Rolando mit seinem 4WD an und machen uns auf den Weg zu dem nur wenige km entfernten "Salar de Uyuni", der groessten zusammenhaengenden Salzflaeche der Erde.

















Uyuni wurde aus rein strategischen Gründen 1889 waehrend eines Krieges gegründet, aber wie Menschen hier leben können und was sie in dieser trostlosen Hochlandebene hält, ist uns ein Rätsel. Die Gegend erinnert an alte Wild-Westfilme. Perfekt in dieses Bild passt der Eisenbahnfriedhof, den wir am Weg besuchen.  Nicht nur der erste Zug Boliviens, sondern auch der Zug, den einst Butch Cassidy und Sundance Kid überfallen haben, rosten hier vor sich hin. Es macht Spaß auf diesen alten Dampfrössern herumzuklettern, erst der frostige Wind treibt uns zurück ins warme Auto.



Bald kommt der gigantische Salar in Sicht. Leider ist im Moment (Ende der Regenzeit) ein Großteil des Salars noch unter Wasser und wir können somit nur wenige km befahren. Die sind aber ein einmaliges Erlebnis, soweit das Auge reicht blendet das weiße Salz. In der Ferne sieht man die Gipfel von über 200km (!!) entfernten 6000ern und von so mancher Fatamorgana lassen wir uns täuschen.

Als Draufgabe gönnen wir uns eine Nacht in einem Salzhotel. Ein Gebäude, aus Salzziegeln erbaut. Sogar die Einrichtung besteht aus Salz (vor allem aber gibt es Warmwasser UND Heizung :).  Es kommt Skihüttenstimmung auf, kaum geht man hinaus, streift einem frischer Wind um die Nase, das Salz unter unseren Füssen knirscht wie Schnee, durch die klare Luft sieht man auf einen kristallblauen Himmel. Fehlt nur noch der Jagatee! Juchee!











Beim Abendspaziergang können wir ein einmaliges Schauspiel miterleben. Sonnenuntergang am Salar de Uyuni.


Den ganzen nächsten Vormittag wandern wir durch diese unwirtliche Gegend und finden selbst hier Leben. Flechten und Moose, die auf längst abgestorbenen Korallen des ehemaligen Urmeeres wachsen, ein Käfer der sich dazwischen versteckt, und sogar eine Herde Vicunas schafft es, hier zu überleben.













Apropos überleben: noch unangetastet liegt der eigentliche Reichtum des Salars da, Lithium. Es wird auf 9 Mio Tonnen geschätzt, das wären 75% des derzeit bekannten Weltvorkommens! Und wer hat diesesmal schon die Hand drauf? ausnahmsweise einmal nicht die AMIs, diesmal sind's die Japsen.
So wird Bolivien wohl weiter das ( mit Abstand) ärmste Land Suedamerikas bleiben.



Liebe Gruesse
Die Alchemisten

Ollanta / PER - Machu Picchu / PER - Cuzco / PER


Der Klassiker mit dem liegenden Gesicht des Inka im Hintergrund

Machu Picchu ist angeblich das Highlight jeder Peru oder sogar Suedamerika Reise. Da sind wir aber einmal gespannt....

Unseren Auftritt bei diesem grossartigen Ort haben wir auf einen ganzen Tag geplant. Fruehmorgens um 6.00 Uhr, 2 Std. mit dem Zug bis Aquas Calientes und am Abend um 18.45 wieder zurueck. Also reichlich Zeit. Als wir mit dem Bus von Aquas Calientes den Berg rauffahren, regnet es in Stroemen und das ganze Tal ist wolkenverhangen. Trotz dieser wenig foerderlichen aeusserlichen Umstaende entreisst es uns beim Betreten der Anlage ein ehrliches, lautstarkes, kraeftiges WOW!

Der Nebel lueftet die Geheimnisse
Heutiger Bewohner von Machu Picchu

















Ueber Machu Picchu gibt es soviel Information im Internet, das wir es als ueberfluessig erachten euch mit Details zu quaelen, nur soviel moechten wir wir hier festhalten: Die Anlage ist ueberwaeltigend. Wir hatten das Glueck, dass wir am Nachmittag perfektes, wolkenloses Wetter hatten und damit die ganz Dimension dieses Platzes mit den steilen Bergflanken, dem schlangenfoermigen Fluss 1000m unterhalb und den Berggipfeln rundum erfassen durften. Vormittags im Nebel war nicht annaehernd so ein Gefuehl vorhanden. Wegen dem Wetter waren am Nachmittag kaum mehr Leute in der Anlage, was uns die Energie noch intensiver fuehlen liess. Es ist sehr gut nachvollziehbar, warum sich HIER die Inka den Goettern so nahe fuehlten.

Tempel der Jungfrauen
Agrarwirtschaft auf Terrassen


















"der Weg zu mein Dirndl is stoanig..."


Fuer uns ging es nach diesem Highlight zurueck nach Cuzco und mit dem Nachtbus vorbei am Titicaca See nach Bolivien und ueber La Paz (5 Std.Aufenthalt, nicht erwaehnenswert) weiter nach Uyuni.

Sonnenaufgang am Titicacasee
Liebe Gruesse
Die Alchemisten