Samstag, 26. März 2011

Chachapoyas / PER - Ciclayo / PER

Mit dem Nachtbus gehts in 9 Stunden von "Tschatscha" nach "Tschikla" (Chachapoya - Chiclayo).
Gerade angekommen, handeln wir uns mit den Oeffis weiter und besuchen die Ausgrabungsstaette des Fuersten von Sipan, dessen Gruft vor ca. 25 Jahren unberuehrt entdeckt wurde. Die Mumie mit zahlreichen Grabbeigaben datiert ca. 1500 Jahre zurueck. Quasi ein junges Buerscherl gegen den Oetzi. Waehrend der Oetzi aber 5000 Jahre alleine ueber seine Fehler nachdenken musste hat man diesem Fuersten neben seiner Ersten Frau auch noch 2 junge "Haserl", einen Krieger, einen Waechter, 2 Lamas, ein Kind und einen Hund beigepackt.
Stunden verbringen wir in dem "dazugehoerigen" interessanten Museum in Lambayeque.

Chiclayo ist auch fuer seine grossen Maerkte bekannt und den "Mercado Principal" haben wir natuerlich besucht. Lateinamerikanische Maerkte sind immer etwas Besonderes und uns geht es da wie einem Kleinkind, dass zum ersten Mal am Kirtag ein Ringelspiel sieht. Die Buden sind bis unters Dach mit Waren aller Art vollgestopft. Neben den zu erwartenden Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, totes und lebendes Federvieh, Gemuese, bekannte und exotische Fruechte, wurden uns auch einige Waren aus dem illegalen Segment angeboten. Neben dem obligaten Marihuana unter anderem auch Schildkroetenpanzer, Tigerfelle,  Schlangenhaute, ausgestopfte Affen, und praeparierte Kondorkoepfe. Das besondere hier sind die verschiedensten getrockneten Kraeuter, Samen und Blueten. Nicht wenige davon wurden uns als Halluzinogen oder Droge von richtigen Shamanen oder auch Hexern angepriesen. "Leider" mussten wir alle Angebote ablehnen.

Ein kleines Experiment haben wir dennoch gewagt. Beim Fruchtsaft Stand haben wir einen "Erdbeer Spezial" erworben, den Herwig versuchsweise konsumieren "durfte". Folgende Zutaten konnten wir identifizieren:
Frische Erdbeeren (ueberrascht?)
Schokosauce (auch noch nicht spezial)
Milch (na ja, am Markt bei den Kuehlmoeglichkeiten?)
ein rohes Ei (hier ist Veronika ausgestiegen)
Zucker und ein paar andere Gewuerze.
Preis: 1,25 EUR

Ergebnis: geschmacklich ein bisserl schokolastig, ausserdem noch nahrhaft, verdauungsfoerdernd (nicht was ihr denkt, so wie sauteures probiotisches Joghurt eben) und durchaus eine Alternative zu den kleinen blauen Kapseln von Pfitzer ;-)

Prost und liebe Gruesse von
den Alchemisten

San Ignacio / PER - Chachapoya / PER

San Ignacio ist nicht der Rede wert, ist nur zum durchreisen fuer 1 Nacht. Wir handeln uns mit Sammeltaxis in die heisse Ebene nach Jaen ("Chaen") hinunter und dann gleich wieder auf das 2335m hohe gelegene Chachapoyas ("Tschatschapoijas") hinauf.
Unser junger Taxler presst seinem alten Toyota die letzten Pferde heraus und bringt uns in Lichtgeschwindigkeit Richtung Ziel. Zum ersten Mal bereuen wir, nicht Selbstfahrer zu sein, weil auf dieser Strecke ca. 1000 beeindruckende Fotomotive liegen, die wir bei diesem Tempo leider nur sehr verwackelt auf den Chip bannen koennen.

Der eigentliche Name des Volkes, dass in dieser Gegend lebte, ist leider nicht ueberliefert. "Chachapoya" leitete sich aus der Inka Sprache ab und bedeutet soviel wie "Menschen die in den Wolken leben" oder "Wolkenkrieger". Die Bezeichnung ist im feucht kalten Klima sofort nachvollziehbar.
Wir buchen die erst Tour nach Kuelap und sind nach der kurvigen Anreise (ohne Wegweiser) doch wieder sehr froh, keine Selbstfahrer zu sein. Die Plattform (ca. 3000m u.d.M) dieser aus Millionen behauener Steine gebauten Pre-inka-Siedlung misst ca. 600m x 100m und hat in seiner Bluetezeit ueber 2000 Einwohner beherbergt. Von aussen sieht man nur die bis zu 19m hohen Steinmauern, die an 2 Seiten 3 schmale, leicht zu verteitigende Eingaenge aufweisen. Kein Wunder, das die Inka es nie geschafft haben, die Chachapoyas vollstaendig zu unterwerfen. Die ca. 400 runden Huetten weisen alle einen Meerschweinchenstall und eine kleine Gruft, in der die Gebeine der Vorfahren beigesetzt wurden, auf. Sehr clever, weil sie sich dadurch am 1. November die Staus auf den Friedhoefen erspart haben ;-).



Am naechsten Tag besuchen wir noch das "Pueblo de los Muertos" (Dorf der Toten). Nach dem naechtlichen Regen ist der lehmige Weg auch fuer 4WD Autos an der Grenze. Wir schaffen es mit unserem 4AT (4 Anschiebende Trotteln) "locker" durch den Schlamm und duerfen anschliessend auch noch eine Stunde steil bergab und wieder zurueck wandern. Ein Ausblick auf den angeblich 3. hoechsten Wasserfall der Welt (771m) entlohnt ein bisschen. Das Pueblo ist nun wirklich ein Friedhof. In eine Felswand fast unerreichbar hineingebaut, sind ein paar Hauser aus Lehmziegel, in denen Sarkopharge der Verstorbenen ruhten. Sicherlich waere das auch heute noch ein Traumplatzerl fuer die Ewigkeit, mit tollem Ausblick und himmlischer Ruhe (auch am 1. November ;-).


Am Nachmittag schauen wir noch bei den 2-3m hohen Sarkophagen von Karajia vorbei, die auch wieder einmal an entlegenster Stelle (daher auch noch Original, weil Schwierigkeitsgrad mindestens wie Eiger Nordwand ;-) in einer Felswand stehen und ein Raetsel aufgeben, wie das alles damals (vor fast 1000 Jahren) dort hin kam. Auf der einzigen Rastbank kommen wir mit einer peruanischen Grossfamilie wahrlisch in "engeren Kontakt". Ein Plauscherl, ein paar Scherzerl und schon werden gemeinsame Urlaubsfotos geschossen. Ein Zeugniss der peruanischen Freundlichkeit.



Liebe Gruesse
Die Alchemisten

Samstag, 19. März 2011

Cuenca / ECU - San Ignacio / PERU

Fuer den Grenzuebertritt nach Peru haben wir uns den entlegensten der 3 Grenzuebergaenge ausgesucht. Das waere an und fuer sich nichts besonderes, wenns dazu net ein Gschichterl zu erzaehlen gaebe.Von Cuenca geht es mit dem regulaeren Bus ueber Loja nach Vilcabamba, einem kleinen Dorf, das die Backpacker gerne zum "abhaengen" nutzen. Bekanntlich sind ja die wahren Grenzgaenger Fruehaufsteher und daher haben wir uns auch ein Ticket fuer den 06.30 von Vilcabamba nach Zumba (letzte groessere Siedlung ca. 1 autostd. vorm Schlagbaum) gekauft. Unsere Bedenken, wir koenten morgens verschlafen waren unnoetig, da uns Nachbars Gockel mit seinem morgendlichen Geplaerre schon ab 4.00 Uhr wach gehalten hat.

Was berichteten wir doch gleich von den sauberen tollen Bussen?
Noch vertraeumt bemerken wir, dass sich das Kiiikeriki in ein beunruhigendes Hiiiiiiaur veraendert hat. Ursprung dieses Geraeusches , das in etwa der Tonfolge einer  blockierten Kreissaege aehnlt, nur eine Oktave tiefer, ist irgendwo unter uns, die wir in der 3. letzten Reihe doesen.
Wir holpern also schon ca. 4 Stunden durch die bergige tropisch gruene Landschaft mit den schier endlos steil abfallenden Abhaengen entlang, als wir beim ca. 234.sten Anstieg unter stetigem Nieselregen bemerken, dass die Hinterraeder durchgehen und der Bus im Schlamm der Strasse seitlich rutscht. In einer Kehre rutscht er dann auch nach innen ins Gebuesch. Noch sind wir, die alpinen winterlichen Fahrbedingungen vor Augen, nicht beunruhigt. Das aendert sich aber rasch, als der Copilot hinten draussen beim zuruecksetzen des Busses dem Fahrer ein eindringliches "rechts" zuschreit, welches die beiden Damen auf Sitz 11 und 12 mit einem halb verschluckten "JessasMaria" und einem Kreuzzeichen quittieren. Wir wuerden uns in dieser Situation lieber auf den fluegelverleihenden oesterreichischen Enregy-Drink, als auf den bergeversetzenden Glauben verlassen.
Irgendwann schaffen wir diesen und auch die naechsten Anstiege und driften nach Zumba weiter. Von Zumba gehts dann mit dem 4WD Pickup nochmals 1 Std. bis zur Grenze in La Balza.

Per Pedes duerfen wir die Grenzebruecke ueberschreiten, doch auf der peruanischen Seite ist die Immigration "auf Mittag". Auch wir erwerben etwas Brot und kommen kauend mit dem Zoellner ins Gespraech. Gleich raeumt er die Gartensessel vor die Tuer und erzaehlt uns laechelnd von seinem nervenzerfetzenden Dienstalltag (2010 hat er ganze 65 Kfz abgefertigt = ca. alle 5 Tage eines!).
Seine peruanische Frischkaesespezialitaet verfeinert unser karges Mal betraechtlich. Doch auch nach unserem "Mittag" ist noch keine Immigration in Sicht und daher sendet mich unser Zoellner zum Privathaus des Beamten, Pepe (oest. Pepi) zu holen. Normales Tuerklopfen fuehrt nicht zum Erfolg. Die Nachbarin ermutigt mich "Pepito" (oest. Pepilein) zu rufen, da er wahrscheinlich schlafen wuerde. Anfangs noch zaghaft steigere ich mein Stimmorgan betraechtlich und schmettere ein gewaltiges "Pepilein" an die Hausmauer, dass sich der halbe Ort auf der Strasse versammelt. Erfolgreich. Verschlafen erscheint Pepilein mit nacktem Oberkoerper im Fenster und verspricht in Kuerze im Buero zu erscheinen. 
Formalitaeten erledigt, willkommen in Peru.

Liebe Gruesse
Die Alchemisten 

Cuenca / ECU

Cuenca ist die 3. groesste Stadt Ecuadors und liegt ca. auf 1000m Seehoehe. Die Stadt ist das indogene Zentrum von Ecuador, aehnlich Cusco in Peru, und ist definitiv sehenswert. Bei unserem Stadtrundgang haben wir alle Kirchen und Museen links liegen gelassen und haben uns im Dickicht der Cafes und Bars herumgetrieben. Endlich wieder einmal urbanes Leben geniessen. In den Strassen werden wie ueberall in Suedamerika Waren aller Art angepriesen, gehandelt und gefeilscht. Speziell die Indios scheuen den langen Weg in die Stadt nicht um ihre Waren anzubieten. Zur aktuellen =  traditionellen Mode sei erwaehnt, der Indo von Welt (sowohl Winnetou als auch Pocahontas) treagt Hut!.
 Trotz der quadrartisch praktisch gut rechtwinkelig angelegten Gaesschen sei darauf hingewiesen, dass, wenn man zum 3ten Mal am "Do worn ma nu nie- Park" vorbeikommt, man besser einmal die fantastisch freundliche einheimische Hilfsbereitschaft ausprobieren soll.

Ingapirca ist eine Ausgrabungsstaette in der "Naehe" von Cuenca, nur 2,5 oeffentliche Autobusstunden nach Norden,  = 5 Stunden Bus fuer 2 Stunden steinekraxeln. Die vorbeiziehenden Bilder am Strassenrand machen die Fahrt kurzweilig.
Etwas gewundert haben wir uns ueber die hiesige Spanferkelvariante. Hier wird die Sau nicht ueber dem Feuer gedreht, sondern das Feuer rund um die Sau gedreht. Das funktioniert am besten mit einem "Flaemmer" (Flammenwerfer: Model fuer Dachdecker), mit dem dann Sonnenbrandstreifen fuer Sonnenbrandstreifen aufgeflaemmt wird.

Ingapirca ist insofern eine interessante Geschichte, weil die hier ansaessigen Canari (Indigenas, nicht Singvoegel!) Ende des 15ten Jahrhunderts von den eher als grausam bekannten Inka unterworfen worden sind. Diese aber nicht wie die spanischen Eroberer die indianischen Tempel zerstoert haben, sondern sich in einer religioesen Gemeinschaft mit den "Einheimischen" niedergelassen haben. So entstand neben dem Tempel des Mondes der Canari, der Tempel der Sonne der Inka und in der Mitte gab es quasi Arbeitsgemeinschaften fuer die Nahrungsmittelversorgung und Vorbereitung von religioesen Zeremonien. Eine beachtliche Symbiose von Unterdruecker und Unterdrueckten die bis 1534 waehrte. Dann kam bekanntlich der Pizzaro Franzi in die Gegend.

Liebe Gruesse
Die Alchemisten

Mittwoch, 16. März 2011

Bahia - Cuenca / ECU

Jetzt sind wir endlich unterwegs. Gestern sind wir fruehmorgens mit dem Bus ca. 6 Std. von Bahia nach Guayaquil (groesste Stadt in ECU, aber nicht Hauptstadt) und dann gleich weiter ca. 4 Std. nach Cuenca (3.groesste Stadt, auf 2.550m ue.d.M). Was koennen wir vom Busfahren berichten, derweil. Die Busse sauber und puenktlich! Gell da schaut's, eine positive Ueberraschung. Im Bus nach Guayaquil (sprich: Wajakil) vor uns ein Karton mit klitzekleinen Kueken die staendig fiepsen, ein paar Reihen hinter uns ein Hahn, der bei jedem Halt seine maechtige Stimme erhebt. Also auch diesbezueglich alles "normal".


Beeindruckend der Uebergang vom kuestennahen Flachland in die Berge. Die Strasse, quasi wie die Glocknerstrasse von Zell am See zum Hochtor, hebt dich von den saftigen gruenen Ebenen durch die moosig-farnige Neblzone in die karge Gipfelregion. Hoit wia daham, nur statt Weizen und Gras, Bananen und Reis und oben ois glotzad, oba ohne Schnee.

Ankunft in Cuenca um ca. 20.00. Und weil wir ja so vorsichtige und professionelle Traveller sind haben wir den Seesack mit einem Vorhaengeschloss abgesperrt.  Nur wo der Schluessel abgeblieben ist, weiss jetzt keiner mehr. Und dann sitzt er schon, der Panzerknacker, mit dem Leatherman. Gestoppte Zeit: 7min 22sec. Das soll der Mac Guywer erst einmal unterbieten! Oder einer von Euch!

Liebe Gruesse,
die Alchemisten
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Samstag, 12. März 2011

Tsunami Nacht

Für Ecuador gilt auch die pazifische Tsunami Warnung. Um 18.31 Lokalzeit soll die Welle "la ola" eintreffen. Um 15.00 drehen wir noch eine Runde durch die Stadt. Die Geisterstadt. Außer den "Bomberos" (Feuerwehr) und den privaten Sicherheitsleuten kaum jemand auf der Straße. Alle Rolläden herunten,kaum parkende Autos, nicht einmal Rikschas sind unterwegs . Am Gemüsemarkt, normalerweise das tobende Herz der Stadt, heute wie ausgestorben. Ein Standerl finden wir dennoch. Jose verkauft uns mit der Bibel in der Hand 1kg Tomaten. Er vertraut auf Gott und bleibt hier.

Wir fahren auf die Alchi, backen Pizza und warten. 18.31: nichts. 19.30 nichts. 20.30 nix, nada. Wars das schon? Schön langsam kommen auch die Städter wieder zurück, Auto für Auto.
22.00  Wir ziehen das Dinghi seitlich an der Alchi hoch und bereiten uns auf die Nachtruhe vor.
22.16  Die Welle - "la ola" ist da. a. 80cm mehr Wasser als kurz vorher und obendrauf 4 Wellenberge (sanfte Hügel) auch ca. 70cm hoch, gleiten unter der Alchi durch. Kein Problem. 15min später fließt das Wasser wieder ab. 2,4kn Strom messen wir.  Das wars dann wohl, erstes Aufatmen. 22.40  Plötzlich beruhigt sich die Strömung, das Wasser staut sich. 22.46 Wir hören ein Zischen, ein Rauschen in der pechschwarzen Nacht. Mulmiges Gefühl. Veronika entdeckt die Welle zuerst. Mitten im Fluß liegt eine sehr seichte, bei Niederwasser trockene, 1km lange Sandbank. Wie die Donauinsel nur kleiner. Die Welle rauscht über die Sandbank flußaufwärts, ein Surf wie in Hawai, nur das Zischen hört nicht auf. Die Welle zieht und zieht, an uns vorbei, unter der Brücke durch. Unter der Alchi wieder 1m Wasser mit Wellenbergen von knapp 1m. Brechen nicht, weil wir im Tiefen liegen (8m). Schaukeln. Ausatmen. Nix passiert.

4 Wellen sind angekündigt. Die 3te ,wieder eine halbe Stunde später, ist kaum nennenswert. Wir freuen uns, weil wenn die 3te schon schwach ist, ist die 4te noch schwächer. Denken wir. Doch dann staut das Wasser wieder. Als die 4te, pünktlich eine halbe Stunde später, knapp vor Mitternacht einrollt, hat der natürliche Ebbstrom schon fast 2m Wasser im Vergleich zum Zeitpunkt Hochwasser abgelassen.Es ist also schon wesentlich seichter rundherum.
Wir hören das Rauschen schon lange bevor wir die Welle sehen. Diesmal noch lauter. Der Magen krampft. Als wir die Welle sehen, wie sie über die Sandbank in unsere Richtung heranzischt, wissen wir, dass sie größer ist als die anderen. Wir haben Glück. Wo wir ankern sind die Wellenberge zwar steil und ca. 1m hoch, aber sie brechen nicht. Wir haben Pech, weil knapp vor der Welle dreht sich die Alchi quer zu ihr. Wir schaukeln. Heftig. Aus dem Obstnetz über dem Cockpittisch werden wir mit Limonen bombardiert. Unter Deck scheppern die Teller und Pfannen. Und das Dinghi an der Seite pendelt heftig aus und donnert zurück gegen den Schiffsrumpf. Aus den Augenwinkeln sehen wir gerade wie der Benzintank aus dem Dinghi ins Wasser fliegt. Er hängt noch am Gummischlauch und der am Motor. Noch. Die grosse Welle ist durch, wir hören die Brandung an der Kaimauer. Wir schaukeln immer noch, ein paar kleine Wellen ziehen noch nach. Jetzt schnell den Tank an Bord hieven. Geschafft. Wir lauschen in die Nacht, mit zittrigen Knien. War es das jetzt?
An Deck finden wir einen Hydrofoil, abgebrochen vom nagelneuen Yamaha Dinghi Außenborder. Hat sich mit der ALU - Fußreling der Alchi angelegt und den kürzeren gezogen.

Wir warten noch weiter 2 Stunden. Manchmal haben wir den Eindruck, dass sich der Ebbstrom wieder staut. Noch eine Welle? Nervös hören wir in die Nacht hinein. Wir ergeben uns dem seichten Schlaf. Immer wieder geweckt von kleineren Wellen.
Am nächsten Morgen erfahren wir, dass es in der Stadt, bei der Marina und an den Yachten keine nennenswerte Schäden gibt. Hier haben die Leute noch Glück gehabt und es kehrt der Alltag wieder.

Anbei noch ein Foto von dem Teil das am Motor abgebroschen ist. Wie kann man das reparieren? Meiner Meinung nach ist das ALU Guß. kann man das kleben oder schweißen? Da kommen schon einige Kräfte auf den Flügel, also sollte der auch halten. Danke für realistische Vorschläge.



Liebe Grüße
Die Alchemisten

Freitag, 11. März 2011

Tsunami Warnung in Ecuador!

Heute morgen haben wir schon aus Österreich zum Frühstück per Telefon die Unglücksmeldung erhalten. Nach dem starken Beben in Japan gilt auch für Ecuador die Tsunami Warnung. Die Welle soll hier um ca. 18.30 (00.30 MEZ) einlaufen. Wir liegen hinter der Halbinsel in der Flussmündung vor Anker.
 Position:
  0°37'13.52"S
  80°25'19.17"W

Erste Intention. Raus aus dem Hafen auf den offenen Ozean. Leider für uns nicht mehr möglich. Rein / Raus kommt man hier nur bei Hochwasser, sonst steckt man unweigerlich in einer der Sandbänke fest. Heißt es zumindest, seitens der Marina. Hochwasser war leider gerade vor 2 Stunden um 0800 morgens.


Die Tsunami Welle kommt gleichzeitig mit dem Abendhochwasser. Wir erwarten daher eine verstärkte Strömung durch das zusätzliche Wasser der Tsunami Welle. Haben schon einen  2. Anker draußen und einen 3ten einsatzbereit. So weit so gut. Werden Berichten.

Gruß
Die Alchemisten

Start zur großen Südamerika Tour

Hallo liebe Freunde!

Wir werden in den nächsten Tagen von Ecuador aus unsere geplante, aber überhaupt nicht durchgeplante Südamerika Reise starten, in gewohnter Weise mit dem Rucksack und per Autobus. Um Euch ein paar Eindrücke zu vermitteln und aktuelle Infos zu präsentieren werden wir zu diesem neuen Medium des Blogs greifen und versuchen von unseren Stationen und Erlebnissen zu bericheten.

Unsere fotographischen Eindrücke veröffentlichen wir unter:

http://picasaweb.google.com/2alchemisten

Wir hoffen, dass Ihr nicht nur unsere Storys lest, sondern uns auch ein Feedback sendet, damit wir wissen, dass wir uns die Arbeit nicht umsonst an tun.

Viel Spaß beim bloggen
Die Alchemisten
Veronika & Herwig